Harry Meyer

Seit Jahrtausenden betrachtet der Mensch den nächflichen Himmel – so unerreichbar fern entrückt, so wunder­sam faszinierend – und auch ein wenig furchteinflößend. Für den Philo­ sophen Michel de Mmtaigne resulfiert genau hieraus die Verehrung für die Himmelskörper, prophylaktisch, vor­sichtshalber sozusagen: Kein Mensch hat sie je besucht nichts Genaues weiß man nicht.
Und die feurig leuchtenden sterne Harry Meyers?

Harry Meyer, geboren 1960, freischaffend seit 1993, lebt und arbeitet in Augsburg.

Das Anliegen des Künstlers von Anbeginn seines Schaffens ist die urwüchsige, ungebändigte, gewaltige Kraft der Natur. Das Element Feuer brüllt sich in Rage, das Leuchten spncht, und erzählt vom Scheiterhaufen Giordano Brunoo (1548- 1600), der als erster frühneuzeiflicher Phila,oph ein unendliches Universum ohne Zentrum J:X)Stulierte – damals Ketzerei! Das Numinose oder seine Per­isonifikationen hatten sch wohl vor den irdischen streitereien in eben diese Unendlichkeit geflüchtet -wogegen Harry Meyers steme mit lich1blitzen und Energie-Explosionen protestieren. Das Leuchten der steme vor der nächflichen Finsternis verstärkt die Dunkelheit und macht sie gesteigert erlebbar – eine Dunkelheit, in der das Licht der Erkenntnis noch nicht erglänzt
Der Künsfler greift nach den sternen, nicht weil er auf der Erde nichts mehr verloren oder schon alles gefunden hätte, sondern weil er die Betrachter zu einer Umkehr der BlickWinkel auffordert Unsere weltlichen, vergänglichen Un­ zulänglichkeiten werden in den Kosmos projiziert, strahlen zurück und emiög­ lichen dem Menschen in dieser von außen kommenden Betrachtung die Chance zur Selbstreflexion.

Vernissage: Fr, 09. Jun. 2023, 20:00 Uhr
Ausstellung: 09. Jun. 2023 bis 02. Jul. 2023