Dieter H. Müller / Kaspar Niemeijer
14. Februar bis 09. März 2025
Malerei und Grafik
"Seelenlandschaften"
Die Maler und Grafiker Dieter H. Müller (Bild links) und Kaspar Niemeijer kennen sich seit dem Studium an der Kunstakademie Münster und arbeiten seitdem in ständigem Kontakt und Austausch. Bei einer unterschiedlichen Entwicklung der individuellen Ausdrucksweise entstand so allerdings eine grundsätzlich gemeinsame Auffassung künstlerischer Arbeit.
Wichtige Eckpfeiler beider Werke sind die auf den ersten Blick kaum zu vereinbarenden Aspekte der Abstraktion und der gegenständlichen Darstellung. Es gibt jedoch für die Künstler Argumente, die für eine Synthese beider Prinzipien sprechen. Ausgangspunkt für ihre Bilder ist die erlebte Realität. Dabei ist der Aspekt des Erlebnisses essenziell. Grundlage dieser Position ist die Auffassung des Begriffs „Realität“ als eine im Endeffekt individuell konstruierte Verarbeitung von Sinnesreizen, die zu einem eigenen “Weltbild“ geordnet und interpretiert werden. Der Mensch konstruiert die Realität, erschafft sie quasi für sich selbst als Grundlage seines Handelns. Die Auseinandersetzung mit dem subjektiven Erleben ist das eigentliche Thema des Bildes. Das Wesentliche der Sinneseindrücke und deren Verarbeitung führen zu einer Neuordnung, einer bildhaften Verarbeitung auf der Leinwand, die den fotografisch „objektiven“ Eindruck neu bewertet und auf den subjektiven Eindruck hin verändert gestaltet. Die Maler nehmen den Begriff „Orientierung“ in der Welt ernst und machen ihn zum Thema ihrer Arbeit.
In diesem Sinne werden Farben übersteigert, Formen an den Eindruck des subjektiven Erlebens angepasst und die gesamte Bildarchitektur gegebenenfalls verändert. Alles geschieht jedoch intuitiv, ist niemals Ergebnis eines rational festgelegten Planes. Auch Elemente des Informell finden dabei zuweilen Eingang in die Gestaltung der Bilder. Der Duktus, also die Pinselspur, wird eigenständiges Gestaltungsmittel. Das Bild entsteht in einem eher intuitiven, zuweilen recht langwierigen, aber niemals fest geplanten Arbeitsprozess. Der Malakt ist in diesem Sinne ein Spiel (wenn auch ein hochkonzentriertes) mit den Sinneseindrücken, er mündet in eine Art Neukonzeption des Erlebten.
VERNISSAGE:
FREITAG
14. FEBRUAR 2025
20:00 UHR
Kaspar Niemeier, Watt Findling, 140 x 140 cm Ol, Lwd., 2023 (Abb. links)
Dieter H. Müller, Der Baum muss weg, Mischtechnik, Lwd., 190 x 150 cm
Sonja Koczula
04. April bis 27. April 2025
Malerei und Zeichnung
"Das Verschwinden der Farbe"
„Die schwarzen Formen und Linien auf Sonja Koczulas Arbeiten bilden Umrisse, auch an Schatten erinnern sie manchmal. Durch ihr Zusammenspiel entsteht eine räumliche Tiefe. Es gibt Eingänge, Wege, Durchsichten – manche haben auch den Charakter von architektonischen Figur-Grund-Plänen. Zumindest von weitem betrachtet.
Wer ganz nah an die Bilder herangeht, wird über die Oberflächenstruktur eine ganz andere Räumlichkeit wahrnehmen. Eine Räumlichkeit, die an Schichtungen erinnert und tatsächlich auch durch sehr viele Übermalungen entstanden ist. Unter der weißen liegen viele bunte Schichten, die, mal mehr, mal weniger, durchscheinen und die Oberfläche räumlich wirken lassen. (…) Nicht das weiße Blatt oder die leere Leinwand ermöglichen die größte Bewegungsfreiheit, sondern die weißen Flächenräume am Ende, die Leerstellen, zu der sich die Künstlerin erst hingearbeitet hat, schaffen den gewünschten Handlungsspielraum.“
Dr. Johanne Mohs, 2022
Sonja Koczula, geboren 1976 in Osnabrück
1996 – 2004 Magisterstudium Kunst und Literaturwissenschaften –
Malerei und Zeichnung bei Prof. Elke Hergert und Prof. Hartmut Girke,
Lithographie bei Prof. Thomas Rohrmann – Universität Osnabrück,
Magistra Artium.
Seit 2003 freischaffend tätig, zahlreiche Einzel- und Gruppenaus-
stellungen im In- und Ausland www.koczula.de
VERNISSAGE:
FREITAG
4. APRIL 2025
20:00 UHR
LZ2-2-Mischtechnik auf Bütten, 140x100cm, 2023
Simon Hof
13. Juni bis 06. Juli 2025
Plastiken
"Bewegungen"
Seine organischen Samenkapseln oder Blüten vergrößert und abstrahiert Simon Hof so sehr, dass fast nur die Grundform übrigbleibt. Alle Werke müssen perfekte Rundungen und Kurven haben. Die Linienführung soll nicht durch eine Delle oder einen Knick gestört werden. Doch dürfen die Formen nicht symmetrisch sein, denn komplette Symmetrie entbehrt Spannung. Die Oberflächen werden stark geglättet, sind aber nicht leblos uniform. Leichte Erhebungen oder Vertiefungen erzeugen interessante Flächen. Der japanische Raku-Brennprozess erzeugt zuvor geplante, aber auch willkürliche dunkle Linien und Flecken, das Craquelé. Kohlenstoff lagert sich direkt nach dem Brand in den noch heißen Scherben ein. Dann wird die Glasur entfernt, so dass die pure Tonoberfläche bleibt. Mal mit Farbe, mal pur schwarz – weiß wird eine Balance zwischen Tonalität und Musterung der keramischen Haut angestrebt. Die fertigen Stücke bestechen durch ihre seidig glatte, haptisch ansprechende Oberfläche.
Matt und ohne glänzende Glasur erzeugen sie beim Betrachter einen Moment von Stille und Trägheit. Hofs keramische Lichtobjekte erzeugen ebenfalls Stimmungen. Sie sollen interessante Licht- und Schatteneffekte im Raum schaffen und mit ihrem goldenen Schein eine warme Atmosphäre kreieren. Auch hier wird im Raku-Brennverfahren gearbeitet, und auch hier ist es der Kohlenstoff (Rauch), welcher die Schwärzungen erzeugt. So entsteht die archaische Optik, erinnernd an Sand, Wüste und verfallene Gebäude.
Simon Hof, geboren 1967 in Mannheim, seit 2002 freischaffender Künstler, Weiterbildungen im In- und Ausland, seit 2007 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Zweimalige Teilname an der internationalen Keramikbiennale in Haacht, Belgien. Artist in Residence im Künstlerbahnhof Ebernburg in Bad Kreuznach 2018, im Wilke-Atelier in Bremerhaven 2021 und in der Künstlerstadt Kalbe 2022. Teilnahme am internationalen Keramiksymposium in Innsbruck 2023.
VERNISSAGE:
FREITAG
13. JUNI 2025
20:00 UHR
Simon Hof, Flugsamen
Marc Taschowsky
12. September bis 05. Oktober 2025
Malerei und Objekte
"Zusammengesetzt"
Ich bin Maler. Figurativer Maler. Nicht Realist. Obwohl ich mich mit Menschen und Figuren beschäftige, versuche ich nicht eine bestimmte Realität zu entwickeln. Meine Vorlagen oder Ideen entnehme ich den Medien. Damit meine ich alles schon Vorgefertigte und Vorbearbeitete; Internet, Fernsehen, Zeitungen, Comics, Werbung und Verpackungen gehören zu meinem Benutzermaterial. Ich bin so gesehen ein Kind der Pop Art. Trotzdem ist meine Hauptabsicht, aus diesem vorgefundenen Material am Ende ein ästhetisches oder vielleicht sogar schönes Bild entstehen zulassen. Schön, aber mit allen Merkmalen und Zeichen unserer Zeit. Diese Zeit, durch die Medien geprägt und auch gestört, besitzt ganz viele unterschiedliche Ebenen. So stehen Models gleichberechtigt mit Comicfiguren in einer Landschaft vor Sonnenuntergang. Bei meiner Auseinandersetzung mit diesen ganzen Medien ist mir aufgefallen, dass auch die Werbung immer wieder alte Motive benutzt.
So gibt es Modelle, die Posen aus alten Gemälden einnehmen oder mythische Szenen darstellen. Auch werden immer wieder Zitate von Heiligenbildern benutzt. Ich versuche aus diesen Ansammlungen von Motiven, die ja letztendlich auf den Konsum abzielen, freie eigenständige Gemälde zu malen. So kommt es unerwartet, manchmal wieder dorthin zurück, wo es entlehnt wurde.
Marc Taschowsky
1972 in Frankfurt geboren, in Dortmund aufgewachsen. 1994-1996 Fachoberschule für Gestaltung Bremen,1996-2001 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Prof. Hermann Albert.2002 Diplom Freie Kunst.2003 Arbeitsstipendium des Hofbrauhaus Wolters, im Künstlerhaus Meinersen. 2013 Internationales Malersymposium, Dunaharaszti, Ungarn. 2018 Arbeitsstipendium, Guanlan Printmaking Base, China. Lebt und arbeitet in Berlin. Zahlreiche Einzelausstellungen.
VERNISSAGE:
FREITAG
12. SEPTEMBER 2025
20:00 UHR
Marc Taschowsky, Mikeytaurus, 120 x 100, 2024
VOR ORT
14. November bis 07. Dezember 2025
Kajo DIERKES
Alwin EMKE
Rose RICHTER-ARMGART
Puck STEINBRECHER
Reimund STOLLE