Jahresprogramm 2024

Ansprechpartner

Uwe Oswald

Daniel Graumann

Öffnungszeiten

dienstags, mittwochs, freitags 16-18 Uhr
donnerstag 18-20 Uhr
samstags, sonntags, feiertags 11-13 Uhr
sonntags und feiertags auch 15-18 Uhr

Kerrstin Henschel
16. Februar bis 10. März 2024

Malerei und übermalte Fotografien

Die Künstlerin Kerstin Henschel zeigt besondere Malereien mit dem Schwerpunkt Horizontal und Vertikal. Es sind zum einen großformatige stark farbige Tafelbilder abstrakter Werke aus reiner Malerei, aus denen die Kraft der Farbe pulsiert. Die Landschaft bleibt bestehen und wird akzentuiert mittels grafischer Strukturen. Die Bildserien ihrer auf den Galapagos-Inseln, dem Ältensee und Kroksee in Schweden, in der Stadt Bremerhaven, fotografierten Horizonte zeigen Aufnahmen, die sie partiell übermalt und surreal verfremdet.

So verschiebt sie malerisch den Horizont, verändert Topografien und lässt leuchtende Verheißungen erscheinen. Kontinuierlich arbeitet sie an einem abstrakten Bildkanon, in dem die Untersuchung von Flächen und Räumen mittels der Farbe konstituierend ist. Im Gegensatz zu den Horizonten, in denen das Ineinander von Farbe und Bildraum allein dominiert, sind in ihren neuen Arbeiten, viereckige Flächen, in- und übereinander geschichtet. Zum Teil als ganze Bündel, durchsichtig, transparent und gleichzeitig in intensiver Farbigkeit. Die Idee zu einem Bild entwickelt sich konzeptuell. Eine Konzeptidee im Kopf steht am Beginn; dann folgen analytische Konstruktionszeichnungen auf dem Papier, die mittels der Flächen in einen Schichtungsprozess überführt und dabei die perspektivischen Veränderungen, die sich durch ein Ändern von Blickpunkten ergeben, festgehalten werden. Primär hat aber nicht der Plan, sondern das beobachtende Auge der Künstlerin während des Malprozesses die Oberhand. Die dünnen Farbhäute bzw. Farbschleier auf der Leinwand behalten immer eine Leichtigkeit, führen in ihren Überlagerungen zu subtilen Farbvariationen und Farbatmosphären.

Die Bildfläche zeigt das Ergebnis des immensen additiven Mischungsprozesses und führt zu einer faszinierenden Rauwirkung. Perspektiven der Wahrnehmung untersucht Henschel in den schwebenden Zuständen der Bilder. Sie scheinen zu klingen in hellen, lichten, leuchtenden Tönen. Fotografisch dokumentiert sie die einzigartige Kombination von Beobachtungen und Emotionen und setzt sie in Farbbeziehungen und Geometrien. Mit ZWISCHENRÄUME lädt die Künstlerin ihre Besucher ein, mit ihren Erlebnissen von Zeit und Wahrnehmungen in einen Dialog zu treten.

Vernissage:
Freitag, 16. Februar 2024
20 Uhr

Andrea Damp
05. April bis 28. April 2024

Malerei

Auf subtile Weise hält Andrea Damp in ihrer Malerei die Balance zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Ihre Werke entstehen in einem ausgeklügelten Prozess von Schichtungen und Überlagerungen, die den sinnlichen Vorgang der Bildwerdung spürbar werden lassen. Mit dem Einsatz figurativer Elemente verwandelt die Malerin ihre Kompositionen in erzählerisch assoziative Bildwelten, die von Atmosphäre und emotionalem Ausdruck geprägt sind. Damit bildet die Malerei von Andrea Damp ein unvergleichliches Bindeglied zwischen der Autonomie der Farbe und deren Fähigkeiten im Dienste des Abbildes.

Andrea Damp geb. 1977 in Bergen auf Rügen. 1997-1998 Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Freien Universität (FU) Berlin. 1998-2005 Studium der Freien Kunst an der Universität der Künste (UdK) Berlin bei Prof. Hans-Jürgen Diehl. 2000-2001 Stipendium der Dorothea-Konwiarz-Stiftung für Malerei. 2004 Stipendium an der Glasgow School of Art, UK. 2006-2007 NaföG-Stipendium des Berliner Senats. Seit 2006 Arbeit als freiberufliche Künstlerin in Berlin.

2008 Lukas-Cranach-Stipendium der Stadt Wittenberg. 2008-2010 Karl-Hofer-Stipendium. 2009 Franz-Hecker-Stipendium / Stipendium der Käthe-Dorsch-und-Agnes-Straub-Stiftung. 2010 Dorothea-Konwiarz-Preis für Malerei. 2014 Preisträgerin 12. Kunstpreis Tempelhof / Schöneberg, Berlin. 2014-2017 Lehrauftrag für Malerei an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Hamburg. 2019 Artist-in-Residence, Art Factory, Budapest, HU. Andrea Damp nimmt regelmäßig an nationalen und internationalen Ausstellungen teil. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, u.a. in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages.

Vernissage:
Freitag, 05. April 2024
20 Uhr

Marion Angulanza, Annette Selle
07. Juni bis 30. Juni 2024

Zeichnung, Collage, Malerei

In ihren Bleistiftzeichnungen spürt Marion Angulanza der Verletzlichkeit der Naturumgebung nach, deren erkennbare Veränderungen oder gar deren Verschwinden unter dem Vorzeichen der spürbaren klimatischen Veränderungen. Um diese Intention sichtbar zu machen, verdunkelt die Zeichnerin ihre Arbeiten mittels Schraffurnetzen, klebt Collagefelder auf oder schlägt mit dem Stanzeisen Löcher hinein. Ihre Zeichnungen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Romantisierung von Landschaft und Sichtbarmachung von Zerstörung und Verlust. Sie sagt: „Zu keiner Zeit hat der Mensch die natürlichen Ressourcen so nachdrücklich ausgebeutet wie heute. Der Mensch als eigenständiges und freiheitliches Individuum hat sich nach bestem konservativem Glaubenssatz die Reichtümer der Erde nutzbar gemacht. Doch die Natur reagiert auf sein Tun mit Veränderung und ihr Gefüge, auf das wir so lange gebaut haben, wankt. 

Natur scheint radikal und dämonisch geworden zu sein und beschneidet so die postulierte Freiheit des Menschen, denn brütend heiße Sommer, wild wütende Überschwemmungen und höllische Brände gehören mittlerweile zum Leben des Menschen im 
21. Jahrhundert.“ Die Bilder der Malerin Annette Selle leben an der Grenze zur Abstraktion. Sie sind gegenständlich lesbar, entfalten sich aber vor allem als abstrakte kompositorische Elemente. Ihre Gemälde bilden Zeit und Raum aus. Die Farbe dient Annette Selle in ihren landschaftlichen Bildern vor allem als zutiefst emotionaler Stimmungsträger. Sie zelebriert in ihrer Malerei das Reduzieren illusionärer Landschaftsmalerei auf das Essentielle. Sie sagt: „Ein Bild ist dann für mich gut, wenn es eine innere Tür aufmacht, wenn es mich konfrontiert mit mir selbst, wenn es mich dabei in Bewegung hält. Im wahrsten Sinne des Wortes, wenn es mich auffordert, dicht heranzutreten und wieder in einen Anstand zu gehen und im übertragenen Sinne, mich in meiner Wahrnehmung bewegt, Projektionsfläche des Unterbewussten ist. Ich möchte in meinen Bildern einen Kunstraum schaffen, der dem Betrachter die Freiheit ermöglicht, sich zu verbinden mit seiner eigenen Wirklichkeit.“

Uwe Oswald, geb. in Gorndorf/Saalfeld. 1975-1980 Studium der Malerei an der HfKuM bei Prof. R. Thiele in Bremen. 2011-2016 Lehrbeauftragter an der Universität Vechta f. Plastik, Zeichnung, Malerei. Zahlreiche Preise, Ausstellungen und -beteiligungen im In- und Ausland sowie Wandbilder und Skulpturen im öffentlichen Raum.

Vernissage:
Freitag, 07. Juni 2024
20 Uhr

Uwe Oswald
13. September bis 06. Oktober 2024

Plastik, Zeichnung, Malerie

In der plastischen Sprache Oswalds lässt sich eine charakteristische Mischung von Formbewusstsein und hintergründigen erzählerischen Anteilen finden. Wir schauen auf einzelne Körper mit spezifischen Ausprägungen. Sie funktionieren aber auch als grundlegende Zeichen für Leiblichkeit und Existenz.

Sie fügen sich in zeitgenössische Kontexte und Lesarten, tragen jedoch zugleich archaisches, Epochen übergreifendes Potenzial in sich. Oswald bezieht neben der immer währenden Auseinandersetzung mit Figur und Form Impulse für seine Werke aus Alltagsgeschehen, politisch-gesellschaftlichen Ereignissen und medialem Aufruhr. Immer wieder auch aus der Literatur. Dabei reichen seine Darstellungen weit über den Zeitgeist und Momentaufnahme hinaus.

Wir können in ihnen lesen, auch wenn wir den konkreten Bezugspunkt nicht kennen oder schon wieder vergessen haben. In der Malerei findet sich wie in der Plastik die zu einer formalen Auffächerung und Abstraktion strebende Figurensprache. Oft handelt es sich um Ensembles von Protagonisten in ambivalenten, mehrdeutigen Szenen. Ein zeichenhaft skizziertes Boot beispielsweise trägt eine als Familie identifizierbare Personengruppe. Eine in die Aktualität passende Lesart als lebensbedrohliche Flucht über das Meer ist ebenso möglich wie eine Deutung der Bootsfahrt als uralte Metapher für die Lebensreise des Menschen. Oswald bindet die dargestellten Personen an einem Ort, in einer Szene und Situation zusammen. Der Zusammenhang erschließt sich sowohl als kompositorische Setzung wie auch als Konstellation einer möglichen außerbildlichen Wirklichkeit.

Die Idee einer Einheit des Bildes ist nicht gesetzt, sondern hat sich in der Zusammenführung verschiedenster Bildelemente und Phänomene zu erweisen. So wie die Akteure nicht als konkrete Individuen zu identifizieren sind, markieren auch die Schauplätze der Bildhandlung keine eindeutigen konkreten Orte. Es sind eher allgemeine existenzielle Bezirke, in denen archaische, abstrakte Figuren chiffrenhaft in metaphorisch lesbaren Räumen auftreten. Dr. Reiner Beßlich

Uwe Oswald, geb. in Gorndorf/Saalfeld. 1975-1980 Studium der Malerei an der HfKuM bei Prof. R. Thiele in Bremen. 2011-2016 Lehrbeauftragter an der Universität Vechta f. Plastik, Zeichnung, Malerei. Zahlreiche Preise, Ausstellungen und -beteiligungen im In- und Ausland sowie Wandbilder und Skulpturen im öffentlichen Raum.

Vernissage:
Freitag, 13. September 2024
20 Uhr

VOR ORT
15. November bis 08. Dezember 2024

Gisela Fox-Düvell
Thomas Lippick
Norbert Marten
Ilka Meyer

Thomas Lippick, 11., Elternpera auf Leinwand, 2022, 80 x 80 cm
Ilka Meyer: Void, Öl auf Baumwolle, 165 x 120 cm, 2022

Vernissage:
Freitag, 15. November 2024
20 Uhr

Weitere Jahresprogramme